Evangelische Kirche
Die Bevölkerung von Aalen gehörte ursprünglich zum Bistum Augsburg und war dem Kirchenpatronat der Abtei Ellwangen unterstellt. Mit Hilfe des Herzogs von Württemberg wurde 1575 die Reformation eingeführt. Entsprechende Versuche gab es bereits vorher, doch konnten der Bischof von Augsburg und der Propst von Ellwangen dies zunächst verhindern. Nach der Reformation war Aalen über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Lediglich zwischen 1628 und 1632 wurde vorübergehend infolge des Dreißigjährigen Krieges der Katholizismus eingeführt (siehe Abschnitt Reformation). Als Reichsstadt konnte die Stadt ihre kirchlichen Angelegenheiten selbst regeln. Geistliche, Organisten und Chorleiter waren direkt dem Rat der Stadt unterstellt, der damit gleichsam bischöfliche Funktionen ausübte; es bestand auch ein eigenes Gesangbuch für Aalen.[21] Nach dem Übergang an Württemberg wurde Aalen 1803 Sitz eines württembergischen Dekanats (siehe Kirchenbezirk Aalen), dessen Dekanatskirche die Stadtkirche (heutiger Bau von 1765 bis 1767 erstellt) ist. Als weitere Kirche wird die Johanneskirche auf dem Friedhof, die 1561 erneuert wurde, genutzt.
Im 20. Jahrhundert nahm die Bevölkerung Aalens zu, so dass weitere Gemeinden gegründet wurden. Es entstanden die Markusgemeinde (Kirche von 1967) und die Martinsgemeinde (Kirche von 1974). Im Stadtteil Unterrombach wurde von Aalen ebenfalls die Reformation eingeführt, doch blieb der Ort Filial von Aalen. Erst 1912 erhielt der Ort mit der Christuskirche eine eigene Kirche und 1947 wurde eine eigene Pfarrei eingerichtet. Fachsenfeld wurde durch die Ortsherrschaft der Herren von Wöllwarth bzw. Leinroden reformiert. Die dortige Pfarrkirche wurde 1591 erbaut, im 18. Jahrhundert zogen jedoch vermehrt Katholiken zu, so dass der Ort danach mehrheitlich katholisch war. Die übrigen Stadtteile Aalens blieben nach der Reformation überwiegend katholisch, doch erhielt Wasseralfingen 1891 eine evangelische Pfarrei und 1893 eine eigene Kirche, die Magdalenenkirche. In Unterkochen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls eine Pfarrei eingerichtet und 1960 eine Kirche gebaut. Alle vier Kirchengemeinden gehören zum Dekanat Aalen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ferner gibt es in Aalen altpietistische Gemeinschaften.
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